Kindertraumatologie

Kindertraumatologie

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sondern eigenständige Persönlichkeiten mit individuellen Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen. Diese müssen auch im Rahmen von Behandlungen berücksichtigt und respektiert werden.

Besonderheiten – Kindertraumatologie

Mehr als 25 %  aller verletzter Patienten sind Kinder.

Für die Behandlung kindlicher Verletzungen ist die Kenntnis der Abläufe am wachsenden Skelett Voraussetzung. Dieses Wissen sollte sowohl die formkorrigierenden Möglichkeiten des wachsenden Skelettes als auch alle möglichen Reaktionen der Wachstumszonen des Skelettes auf eine Verletzung umfassen. Ein kindlicher Knochenbruch kann das Wachstum beschleunigen oder verzögern. Umgekehrt steht dieser „Bedrohung“ von Seiten des Wachstums als Vorteil die enorme Regenerationsfähigkeit gegenüber. Sie lässt kindliche Brüche innerhalb kürzester Zeit fest werden und korrigiert manche Achsenfehler perfekt aus. 

Der große Teil der Verletzungen kann glücklicherweise als ungefährlich eingestuft werden. Knöcherne Verletzungen betreffen bei Kindern 2-3 mal so häufig die obere wie die untere Extremität. Die häufigsten Frakturen im Kindesalter betreffen zu 55 % den Unterarm und zu etwa 20 % den Oberarm, während in etwa 18 % der Unterschenkel betroffen ist. Dabei ist vor allem bei Schaftfrakturen des Unterarms und bei den ellbogennahen Oberarmfrakturen häufig eine operative Behandlung notwendig.

Eine häufig gestellte Frage sind die bei Kindern oft breiten Narben nach Operationen. Bei jeder Wunde kommt es zur Durchtrennung der wie ein Netz in der Unterhaut aufgespannten befindlichen elastischen Fasern. Die kindliche Haut hat naturgemäß eine Vielzahl mehr elastischer Fasern als die von Erwachsenen. An den Rändern zur Narbe hin entsteht durch Zug eine große Spannung, sodass die Narben verbreitert heilen. An Narbenkorrekturen sollte deshalb erst nach Abschluss des Wachstums gedacht werden.

Behandlung von kindlichen Verletzungen nach neuesten Erkenntnissen besonders im Hinblick auf die Grenzziehung zwischen konservativer und operativer Behandlung und der Anwendung von speziellen operativen Techniken.

  • Ausführliche und aufklärende Gespräche mit Eltern und Angehörigen.
  • Kindgerechte Nachbehandlung im Rahmen der Kinderambulanz.
  • Erkennen und Ausführen von korrigierenden Maßnahmen im Laufe des weiteren Wachstums.