Ganglion - Überbein

Ganglion - Überbein

Ganglionzyste: Ein Ganglion ist eine Schwellung, die im Weichgewebe des Handgelenksbereichs oder der Finger auftritt und Schmerzen auslösen kann. Ein Ganglion ist eine gutartige Veränderung an der Hand, muss aber von anderen Wucherungen unterschieden werden. Umgangssprachlich wird es oft als Überbein bezeichnet. Ein störendes Überbein kann in der Regel problemlos und schonend entfernt werden.

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häufig gestellte Fragen
Häufig wölben sich Ganglien unter der Haut hervor. Dann sind sie als kugelförmige, gummiartige aber manchmal auch feste Strukturen sicht- und tastbar. Wenn sich ein Ganglion nicht in der Nähe der Haut ausbildet  zur Haut hin verlagert, wird es oft erst entdeckt, wenn Beschwerden auftreten. Auch Zufallsbefunde sind sehr häufig.
Die meisten Ganglien lösen keine Beschwerden aus. Häufig werden sie jedoch als unästhetisch wahrgenommen. Viele Betroffene kontaktieren zudem eine Ärztin/einen Arzt, da sie befürchten, dass es sich bei der Veränderung um einen bösartigen Tumor handeln könnte. 
In manchen Fällen können Ganglien unangenehm sein oder Schmeren verursachen. Selten schränken sie die Beweglichkeit von Gelenken ein oder führen durch Druck auf Nerven zu Gefühlsstörungen, Nervenschmerzen und/oder Lähmungserscheinungen.
Bei Mukoidzysten in der Nähe des Nagelbetts kann die Nagelbildung gestört sein. Häufig ist der betroffene Nagel gerillt, auch Wunden im Bereich des Nagelbetts können entstehen.
Bei Bewegungsschmerzen kann kurzfristig ein stabilisierender Verband angelegt werden. Eine lang andauernde Fixierung sollte nicht erfolgen, da dies die ruhiggestellte Muskulatur schwächen kann.
Zur Behandlung kann die Ärztin/der Arzt die Flüssigkeit des Ganglions mit einer Injektionsnadel absaugen. Über 50 Prozent der Ganglien bilden sich jedoch innerhalb eines Jahres nach diesem Eingriff erneut aus. Wenn der Erfolg lange anhält, kann bei Wiederauftreten eines Ganglions eine erneute Absaugung vorgenommen werden. 
Wenn das Absaugen der Zystenflüssigkeit nicht erfolgreich ist oder starke Beschwerden bestehen, ist eine chirurgische Entfernung eines Ganglions möglich. Diese kann über einen Hautschnitt oder bei Ganglien, die von Gelenken ausgehen, unter Umständen arthroskopisch (mittels Knopflochtechnik) erfolgen. Die Rezidivrate (Maßzahl der Häufigkeit des Wiederauftretens eines Ganglions nach einer Behandlung) ist bei beiden Techniken gleich hoch. Komplikationen treten bei arthroskopischen Eingriffen seltener auf. Auch bezüglich des ästhetischen Ergebnisses und der Wundheilung ist der arthroskopische Eingriff überlegen.  
Je nach Lage des Ganglions kann dieses in lokaler Vereisung oder nur in Narkose entfernt werden. Der kurze Eingriff kann in der Regel ambulant erfolgen. In den ersten Tagen nach einer Operation stehen Schonung, Kühlung und Hochlagern der Hand zur Vermeidung von Schwellung und Schmerzen im Vordergrund. Eine postoperative Ruhigstellung mit Schiene ist nicht notwendig, Finger und Handgelenk sollten rasch wieder bewegt werden. 
Nach der Nahtentfernung und sicheren Wundheilung kann die Hand  im Alltag wieder belastet werden. Eine gezielte Handtherapie und Narbenbehandlung kann aber bei der raschen Wiederherstellung der  Funktion behilflich sein.
 

Weiterführende Informationen zum Thema Handchirurgie im World Wide Web:

...empfohlen von Dr. David Böckmann
Österreichische Gesellschaft für Handtherapie - Links zu Therapeuten
Praktische Übungsanleitung für Fingerarthrose des Bundesverbandes der Ergotherapeuten
Patienteninformation der Österreichischen Gesellschaft für Handchirurgie